> Pressestimmen zur Erstinszenierung

Mitreißendes Musical als Welturaufführung
Begeisterung für "Tom Sawyer" in der Humboldtschule

Bad Homburg. Die vielen beachtenswerten musikalischen Darbietungen der letzten Jahre in der Humboldtschule von Chor und Orchester wurden mit dieser "Welt-Uraufführung" gekrönt. Ein "hausgemachtes" Musical für Kinder, "Tom Sawver'' frei nach Mark Twain, wurde von Sabine Schlichte und Jochen Scior geschrieben, einstudiert und auf die leider ach so enge Bühne gestellt - zum wahren Ergötzen der Mitschüler und Eltern, die die Halle der Schule bis auf den letzten Platz füllten. Monatelange Probenarbeit fand ihren Lohn in lang anhaltendem anerkennenden Beifall, Für den es bereitwilligst drei Zugaben gab. Die spielfreudigen Darsteller hätten wahrscheinlich am liebsten alle Chorsätze nochmals mit Schwung und Temperament wiederholt.

Tom Sawyer, ein liebenswerter Tunichtgut, der lieber spielt als im Hause hilft oder für die Schule lernt - wer könnte ihn nicht verstehen? Weil er sich nächtlicherweise mit einer toten Katze auf dem Friedhof herumtrieb, beobachtete er einen Mord, konnte den Verdächtigen entlasten und als den wahren Mörder den Indianer-Joe überführen. Dieser erzschlaue Halunke wollte einen gestohlenen Schatz in einer Höhle verstecken, doch ausgerechnet dorthin hatte sich Tom mit des Richters Töchterlein - wohl als besonderes Geburtstagsgeschenk für Becky - zurückgezogen.

Man müßte eigentlich Seiten vollschreiben über die trefflichen Texte, die schwungvolle oder auch mal richtig schmalzige Musik, das mit wenigen Mitteln stets charakteristische Bühnenbild, die vielfältigen bunten Kostüme, die gesanglichen Leistungen der Solisten und des Chores und das gelöste Spiel dieser großen Amateur-Darstellerschar der durchschnittlich etwa Dreizehnjährigen, die Begeisterung, die von der Bühne und von der Jazz-Band auf die Zuschauer übergriff - das war ein ganz großer Abend [...]

(Taunus Kurier 29.6.1988)[TOP]


"Welt-Uraufführung" in der Humboldtschule

Bad Homburg. - Der Chor der Humboldtschule hatte viele Erfolge, doch eine "Welt-Uraufführung" hatte die Schule bisher nicht. Sie ist dem Komponisten Jochen Scior (ehemals Referendar an dieser Schule) und Musiklehrerin Sabine Schlichte zu verdanken, die den Text zu dem Musical "Tom Sawyer" schrieb.

Das Rezept? Man nehme fetzigen Jazz, Rock, harte und weiche Songs, einen Choral, Western-Humor, gebe drei Prisen Klassik zu und mixe alles, schließlich gebe man das Ganze einem Schul-Chor, in dem jeder auch Solist ist. Musik und Text sind dem Werk Mark Twains abgespürt.

Es geht heiß her in diesem "Tom Sawyer", wenn etwa Indianer Joe und Muff Potter auf dem nächtlichen Friedhof den Doktor Robinson zur Strecke bringen, oder wenn Tom und Becky in der Tropfsteinhöhle die Räuber beobachten.

Großartige Regieeinfälle (Schattentheater hinter dem Vorhang und Spiel auf zwei Ebenen), sowie gelungene Bühnenbilder trugen zum Gesamteindruck bei. Die jungen Mitwirkenden "verkörperten" ihre Rollen im wahrsten Sinne des Wortes.

Jochen Scior hatte die witzigen Momente geschickt in Musik umgesetzt: die Untermalung des. Zaunstreichens durch die Klarinetten oder die Durchbrechung des Chorals durch Hintergrund-Jazz. Hervorragend der Sprechkanon, mit dem das Gerücht über den Mord verbreitet wird, oder das Tuckern des Mississippi-Bootes. [...]

(Taunus Zeitung, Juni 1988)[TOP]


Tom Sawyer als Musical

Eine fetzige Collage

Fetzige Rock 'n' Roll-Rhythmen und heiße Jazz-Melodien — das sind ungewöhnlich futuristische Klänge für eine Geschichte, die sich zur Zeit der Mississippi-Raddampfer abspielte: Die Rede ist von Mark Twains allseits bekannter Erzählung "Tom Sawyer", die von der Humboldtschule aus Bad Homburg in eine eigene Musical-Version übersetzt und im Rahmen der Frankfurter Schultheatertage aufgeführt wurde. Dabei blieben die Akteure dem "Originalton" von Mark Twain treu, reduzierten die Handlung auf einige, wenige Streiche und Abenteuer und stellten sie in einer grandiosen musikalischen Collage zusammen.

Von Toms Bemühungen um Becky bis hin zur spannenden Mordgeschichte, die der Held mit seinem, nicht minder berühmten Freund Huckleberry Finn erlebte, reichte das Repertoire der bilderreichen und mit viel Musik gewürzten Vorstellung. In eindrucksvollen Tanz- und Gesangseinlagen, die aus der Feder des Komponisten und ehemaligen Referendars der Humboldtschule, Jochen Scior, stammen, zeigte der 50köpfige Chor unter der Leitung von Sabine Schlichte nahezu "profihafte" Leistungen.

Die "Sounds und Songs" gingen ins Ohr, begleiteten beschwingt Szene für Szene und sorgten für Stimmung - nicht nur auf der Bühne, sondern auch im Publikum, das bald begeistert mitklatschte.

Zum krönenden Abschluß der Aufführung legten die Elf- bis 15jährigen eine "heiße Sohle" auf das Parkett des Theaters am Turm: Im gut organisierten Durcheinander tobten und wirbelten 50 Jungen und Mädchen mit wehenden Haaren und Röcken über die Bretter, die für sie an diesem Abend die Welt bedeuteten.

 (Frankfurter Rundschau, Sept. 1988)[TOP]

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